Heute werden wir uns auf einige grundlegende Instrumente konzentrieren, die für jeden Händler und Anleger nützlich sind, unabhängig davon, mit welcher Strategie sie handeln, wie sie mit Risiken umgehen und wie lange sie Positionen offen halten. Wir werden über Stop-Loss und Take Profit sprechen - zwei Automatisierungswerkzeuge, die den rechtzeitigen Ausstieg aus einer Position ermöglichen.

WAS HABEN SIE GEMEINSAM?

Stop-Loss und Take-Profit werden auch als Stop-Orders oder Stopp-Aufträge bezeichnet. Es handelt sich dabei um Anweisungen an den Broker, die der Händler im Voraus erteilt, in der Regel zusammen mit der Festlegung der grundlegenden Parameter des Auftrags - der Wahl des Vermögenswerts und des gewünschten Volumens. Darin gibt er die zulässigen Grenzen für fallende oder steigende Kurse an. Bei Erreichen dieser Preise wird der Vermögenswert automatisch gekauft oder verkauft. Der Hauptvorteil besteht darin, dass ein Händler oder Anleger die zulässigen Grenzen für sich selbst im Voraus festlegt und danach die Preisbewegung nicht mehr verfolgen kann, da er weiß, dass im richtigen Moment automatisch Stop-Orders ausgelöst werden. So kann er einen Gewinn oder Verlust festschreiben.

MEHR ÜBER STOP-LOSS

Ein Stop-Loss (aus dem Englischen "stop loss" oder einfach sl) ist ein ausstehender Auftrag, mit dem Verluste begrenzt werden können (wörtlich "Verluste stoppen"). Er funktioniert wie folgt.

Beim Long-Handel möchte ein Händler kein Geld verlieren, wenn der Preis eines Vermögenswerts deutlich fällt, also setzt er die "untere Grenze" knapp unter den Marktpreis des Vermögenswerts. Sobald der Preis auf den festgelegten Wert fällt, wird der Vermögenswert automatisch verkauft, ohne auf einen noch stärkeren Rückgang zu warten. Gleichzeitig hebt das Setzen einer Stop-Order nicht die Möglichkeit auf, die Position manuell zu schließen, sondern dient lediglich als Sicherheitsnetz gegen einen plötzlichen Kursrückgang während der Abwesenheit des Händlers.

Ein Beispiel: Sie besitzen Aktien eines Unternehmens, die derzeit zu einem Preis von 100 Euro pro Aktie gehandelt werden. Sie warten auf ein Wachstum und sind bereit, im Falle eines Kursrückgangs nicht mehr als 5 % des Kurses zu verlieren. Dementsprechend sollte der Stop-Loss bei 95 Euro gesetzt werden.

Beim Short-Handel hingegen wird der Stop-Loss oberhalb des Marktpreises angesetzt. Wenn Sie z.B. Aktien desselben Unternehmens besitzen, erwarten Sie einen Kursrückgang und sind bereit, nicht mehr als 5% zu verlieren. Das Limit wird in diesem Fall auf das Niveau von 105 Euro gesetzt.

WIE FUNKTIONIERT TAKE PROFIT?

Take Profit (vom englischen "take profit", tp) ist eine schwebende Order, die es Ihnen ermöglicht, "Gewinn mitzunehmen". Dies bedeutet nicht, dass es sich um das Maximum handelt, aber es ermöglicht Ihnen, den Moment zu erwischen, in dem Sie den erwarteten Gewinn aus dem Geschäft erzielen können.

Beim Long-Handel wird die Gewinnmitnahme oberhalb des Marktpreises festgelegt. Ein Beispiel: Der Aktienkurs steigt, aber es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Anstieg nur von kurzer Dauer ist. Anstatt den Umkehrpunkt zu "erwischen", erwarten Sie im Voraus, dass Sie das Geschäft mit einem kleinen, aber garantierten Gewinn von 10 % abschließen werden. Dementsprechend sollte der Take Profit für eine Aktie mit einem Kurs von 100 Euro auf 110 Euro festgelegt werden.

Beim Short-Handel wird der Take-Profit unter dem Marktpreis angesetzt, in der Erwartung, dass dieser noch weiter fallen wird.

DREI PROBLEME

Im Allgemeinen ist das Funktionsprinzip der beiden Stop-Orders einfach, logisch und klar. Aber in Wirklichkeit ist alles nur auf dem Papier einfach, und im realen Handel kann ein unvorbereiteter Händler auf mehrere Probleme stoßen.

Das erste Problem lässt sich am besten an folgendem Beispiel verdeutlichen: Sie handeln mit einer Long-Position, setzen den Take-Profit, aber der Kurs fällt stark, bevor er das festgelegte Limit erreicht hat, so dass Sie einen Verlust erleiden. Glücklicherweise lässt sich dieses Problem lösen: Es genügt, zwei Aufträge gleichzeitig zu erteilen - sowohl tp als auch sl. Wenn einer der beiden Aufträge ausgelöst wird, wird die Position geschlossen.

Das zweite Problem ist, dass der Stop-Loss manchmal wie von selbst auslöst. Das heißt, es kommt zu einem starken Kursrückgang (beim Long-Handel), die Order wird geschlossen, und der Kurs steigt weiter, wie er zuvor gestiegen ist. Der Punkt ist, dass der Kurs durch großvolumige Geschäfte, z. B. von Großanlegern, beeinflusst wird. In diesem Fall kann nur empfohlen werden, beim Setzen von Stop-Orders vorsichtiger zu sein und sich darauf einzustellen, dass sie vorzeitig ausgelöst werden können.

Das dritte Problem ist die Slippage. Es hängt mit den Eigenheiten der Börse zusammen. Es besteht darin, dass sich der Kurs manchmal so stark verändert, dass er die festgelegten Werte überschreitet, was dazu führt, dass das Geschäft mit einem etwas größeren Verlust abgeschlossen wird, als der Händler ursprünglich erwartet hatte. So hat der Händler beispielsweise erwartet, Aktien zu einem Preis von zu verkaufen, der nicht unter 105 Euro liegt, aber der Kurs ist von 107 sofort auf 102 gefallen, so dass der Händler einen Verlust erlitten hat.

WIE SETZT MAN TAKE PROFIT ODER STOP-LOSS?

Sie werden bei der Erstellung eines Auftrags im Handelsterminal in den entsprechenden Feldern festgelegt. Sie werden in der Regel als ein Intervall in Pips vom aktuellen Kurs angegeben.

Ein Anfänger beschäftigt sich in der Regel mit der Frage: Wie bestimmt man die optimalen Limits, die für die Festlegung von Take Profit und Stop-Loss verwendet werden können?

Die Empfehlung ist einfach: Das Gewinnniveau sollte dreimal so hoch sein wie das Verlustniveau, so dass ein Handel "im Plus" mehrere Abschlüsse "im Minus" abdecken kann. Häufig werden auch andere Verhältnisse verwendet: 2:1 oder 1:1.

Was die Methoden zur Festlegung von Stop-Loss und Take-Profit betrifft, so sind die folgenden die einfachsten und am häufigsten verwendeten.

Prozentsatz

Der Händler bestimmt selbst die akzeptable Höhe der Verluste und die gewünschte (aber erreichbare) Höhe des Gewinns. In der Regel beträgt er etwa 5-10% des Kaufpreises des Vermögenswertes. Dementsprechend sollte unter Berücksichtigung der obigen Empfehlung bei der Einstellung des sl-Levels auf -5% das tp auf +10 oder +15% eingestellt werden.

Niveaus

Unterstützungs- und Widerstandsniveaus sind Linien, die das Preisdiagramm anziehen. Dementsprechend setzen die meisten Händler, die diese Methode anwenden, ihre Stop-Orders wie folgt:

• tp - knapp unterhalb des Widerstandsniveaus (obere Linie), in der Erwartung, dass sich das Chart in dessen Nähe dreht,
• sl - knapp unterhalb des Unterstützungsniveaus (untere Linie), in der Erwartung, dass das Diagramm dieses Niveau durchbricht und weiter fällt.

Durch gleitenden Durchschnitt

Der gleitende Durchschnitt ist einer der technischen Indikatoren, der die Kursschwankungen glättet und hilft, die Trendrichtung zu erkennen. Die Berechnungen variieren in der Regel je nach der verwendeten Methode und dem Zeitrahmen. Händler, die diesen Indikator verwenden, setzen jedoch in der Regel ein Stop-Loss-Niveau unterhalb des gleitenden Durchschnitts, der auf einem Diagramm mit einem größeren Zeitrahmen dargestellt wird.

Nach Kerzenchart

Erfahrene Händler können Candlestick-Charts gut lesen und erhalten nicht nur grundlegende Daten wie Preis, Minimum und Maximum, sondern erkennen auch Standardmuster, die auf weitere Bewegungen hindeuten. Auf der Grundlage dieser Daten können Sie auch Stop-Orders platzieren. Aber dieses Thema ist sehr umfangreich, so dass wir in diesem Artikel nicht näher darauf eingehen werden.

LASSEN SIE UNS ZUSAMMENFASSEN

Stop-Loss und Take Profit sind einfache und bequeme Instrumente, die Ihnen helfen, Ihre Erträge besser zu kontrollieren und vor allem Verluste zu begrenzen.